Presseartikel der Krisenintervention und Notfallseelsorge in Barnim / Brandenburg.
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Märkische Oderzeitung vom 21.08.2001

Trost in der größten Not

Bernau (MOZ) Vor einem Jahr ist der Kriseninterventionsdienst Barnim offiziell wieder ins Leben gerufen worden. Seit Oktober übernimmt er die psychosoziale Akutbetreuung bei Unfälle. Weithin einmalig ist ein neues Projekt, das jetzt in Angriff genommen wurde: die Ausbildung zum Krisenhelfer.

Die in Bernau ansässige Rettungsdienst gGmbH Barnim hatte damals die Trägerschaft für den Kriseninterventionsdienst (KID) übernommen und rüstete diesen mit der erforderlichen Technik sowie einem entsprechenden Einsatzfahrzeug aus. In dem zurückliegenden Jahr sei die Zahl der Hilfeersuchen der Polizei und des Rettungsdienstes stetig angestiegen, so Patrick Marsollek, Organisator und Lehrrettungsassistent. 17 ehrenamtliche Helfer arbeiten im KID mit. „Bei unseren Einsätzen versuchen wir, den Betroffenen durch Gespräche und einfaches Zuhören die Sicherheit zu geben, dass sie mit ihren Gefühlen, Gedanken und Ängsten nicht allein sind“, sagt Marsollek. Die bisherigen Einsätze des KID waren vielgestaltig. In den meisten Fällen wurden die Mitarbeiter zu Hilfe gerufen, wenn es galt, in Zusammenarbeit mit der Polizei Todesnachrichten zu überbringen oder bei tödlichen Unfällen die hinterbliebenen Angehörigen zu betreuen. Die Mitarbeiter wurden aber auch dann eingesetzt, wenn es darum ging, Opfern nach Straftaten eine erste Betreuung zu geben, mit suizidgefährdeten Personen zu sprechen oder den Opfern von Haus- und Wohnungsbränden mit Rat und Tat beiseite zu stehen. Zur Zeit werden von den Mitarbeitern des KID in der Woche ein bis zwei Einsätze mit durchschnittlich zwei zu betreuenden Personen absolviert. Dabei werden sie in 60 Prozent der Fälle vom Rettungsdienst angefordert, in den übrigen von der Polizei.

Obwohl die Mehrzahl der KID-Mitarbeiter aus medizinischen und sozialen Berufen stammt und somit oft über Erfahrungen in schwierigen Lebenssituationen verfügten, ist es für sie wichtig, sich auf das breit gefächerte Einsatzspektrum vorzubereiten. Aus diesem Grunde hat sich der KID entschlossen, ein in Berlin und Brandenburg bisher einzigartiges Projekt zu verwirklichen: die Ausbildung zum Krisenhelfer.

Ziel dieser Ausbildung ist es, sowohl während als auch nach der Lösung der Aufgaben mit dem so genannten Einsatzstress umgehen zu können. In einer berufsbegleitenden Ausbildung werden in einem 30-stündigen Training Kommunikations- und Verhaltensformen erprobt, die der Realität möglichst nahe kommen.

Der hohe Ausbildungsstandard soll dadurch gesichert werden, dass den Mitarbeitern als ehrenamtliche Referenten unter anderem Psychiater, psychologische Fachberater für Notfallnachsorge und Krisenintervention, Medizinpädagogen, Supervisoren, Sozialarbeier und Lehrrettungsassistenten zur Verfügung standen. Die ersten Krisenhelfer arbeiten bereits im Team des KID, andere stehen kurz vor dem Abschluss dieser Ausbildung. Die Betreuung der Gruppe hatte Supervisorin Cordula Beier übernommen, die den einzelnen Mitgliedern hilft, in Gesprächen die psychischen Belastungen der verschiedenen Einsätze zu verarbeiten.

Natürlich besteht ein ständiger Bedarf nach Menschen, die sich im KID engagieren möchten. Obwohl Mitarbeiter aus medizinischen und sozialen Berufen über Erfahrungen verfügen, die ihnen bei einem Einsatz helfen, ist es unerheblich, in welchem Beruf ein Interessierter arbeitet. „Wichtig ist allein die Tatsache, in einer Situation helfen zu wollen, in die jeder von uns jederzeit kommen kann, ohne dass er im Voraus sagen kann, ob er sie allein meistert“, so KID-Mitarbeiterin Angela Henze. Gesucht seien außerdem evangelische und katholische Pfarrer, die aufgrund ihrer Ausbildung wertvolle Stützen bei den täglichen Einsätzen sein können.

 

 

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http://www.krisenintervention-notfallseelsorge.de/pages/presse15.html Last update: 08.06.2009