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Der plötzliche Kindstod (Sudden Infant Death Syndrom) ist in Industrieländern die häufigste Todesursache im ersten Lebensjahr. In Deutschland erliegen jährlich etwa 700 Kinder diesem Phänomen. Das sind 2 von 1000 Babys. Zwischen der sechsten und 20. Lebenswoche ereignen sich die mehr als die Hälfte der Todesfälle, die auf den plötzlichen Kindstod zurückzuführen sind. Die genauen Ursachen sind trotz intensiver, weltweiter Forschung noch nicht bekannt.
Bekannt sind aber Faktoren, die das Risiko eines plötzlichen Kindstodes erhöhen. Dazu gehören aktives wie passives Rauchen in der Schwangerschaft und in der Stillperiode, zu kurze Stillzeit, Frühgeburtlichkeit, Geburtsgewicht unter 2500 Gramm und die Überwärmung des Säuglings. Die größte Gefahr scheint das Schlafen in der Bauchlage zu sein. Nachdem Anfang der 90er Jahre die Rückenlage als Schlafposition für Säuglinge empfohlen wurde, ging die Häufigkeit des plötzlichen Kindstodes um ca. ein Drittel zurück.Wissenschaftler vermuten das bei einer gedrehten Kopfhaltung des Säuglings, das Atemzentrum zu schwach durchblutet wird, was zu Atemstillstand im Schlaf führen kann. Durch Ultraschalluntersuchung in den ersten Lebenstagen, kann man Hinweise auf ein erhöhtes Risiko erhalten. Mittlerweile gibtes auch Hinweise darauf, daß Botulismus-Bakterien für den Kindstod mitverantwortlich sein können. Mögliche Übertragungswege sind Komposte, Blumenerden und Biomüll. Am wahrscheinlichsten ist jedoch ein Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Wiederbelebungsmaßnahmen sollten von allen Eltern erlernt werden, um eingreifen zu können wenn der Atemstillstand rechtzeitig bemerkt wird. Doch selbst bei Beachtung aller Hinweise; ganz ausschließen kann man das Risiko leider nicht.
Eltern die ihr Kind durch SIDS verloren haben sind doppelt belastet: Da die Todesursache keine natürliche ist, muß zum einen die Kriminalpolizei eingeschaltet werden und zum anderen das Baby obduziert werden. Das ist sicherlich eine schreckliche Vorstellung für die Eltern. Das Ergebnis der Obduktion kann ihnen aber helfen den Tod ihres Babys zu verarbeiten, da die Todesursache bekannt wird und die Eltern somit sicher sein können nichts falsch gemacht zu haben.
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© 2009 KID Barnim | ![]() |
http://www.krisenintervention-notfallseelsorge.de/pages/sids.html | Last update: 08.06.2009 |
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