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BB-Express vom 29.August 1998
Bernau. (este) Im Dezember 1996 wurden die beiden Rettungsdienstmitarbeiter Patrick Masollek und Babak Manssouri zu einem Einsatz gerufen. Ein älterer Mann war zusammengebrochen. Und trotz der Hilfe des Notarztes verstarb er. Als die beiden Rettungsdienstler mit der Witwe allein blieben, fühlten sie sich relativ hilflos, waren dankbar, als sie kurze Zeit später zu einem Einsatz gerufen wurden. Aber sie nahmen sich vor, daß sie so etwas nicht noch einmal erleben wollten. Sie wollten lernen mit ihrer Hilflosigkeit umzugehen, den Opfern und ihren Angehörigen Hilfe zu leisten. Nicht nur medizinische, dafür waren sie bereits Ausgebildet. Es ging ihnen um die seelische Hilfe. Sie besuchten Fortbildungskurse, bildeten sich weiter. Anfangs wollten sie nur im Bereich ihrer Rettungswache tätig werden. Bald aber nahmen auch andere Wachen ihre Hilfe in Anspruch.
Sie suchten sich Mitarbeiter - Pfarrer, Krankenschwestern, Sozialarbeiter und Rettungsdienstler. Zum Einsatz kamen sie bei Suizidversuchen, Unfällen, beim Tod von Kindern, Katastrophen. Innerhalb von 30 Minuten, so das Ziel, möchten die Helfer vor Ort sein, um sich um die die Zurückgebliebenen - seien es Eltern, Ehepartner oder Rettungsdienstmitarbeiter selbst - zu kümmern. Um ihnen zuzuhören, für sie da zu sein, um bei den ersten Schritten zu helfen. Dabei wollen sie ihre Tätigkeit nicht als Langzeitbetreuung verstanden wissen, sondern als erste Hilfe vor Ort.
Dabei finden sie die Zustimmung aller Beteiligten, sowohl der Polizei, als auch der Feuerwehr oder der Rettungsdienste.
Die neun Mitarbeiter des Kriseninterventionsdienstes sind eine Woche in Bereitschaft. Das heißt, sie müssen ständig erreichbar sein, und - schon schwieriger - auch jederzeit bereit sein, innerhalb von 30 Minuten direkt vor Ort zu sein.
Bislang finanzierten die beiden Rettungsdienstler den Kriseninterventionsdienst überwiegend allein, unterstützt durch Sammlungen der beiden Kirchen. Langsam stoßen sie allerdings an ihre Grenzen. Auf der Suche nach einem Träger fanden sie die Caritas, die sich bereit erklärte, die Trägerschaft ab 1. September zu übernehmen.
Und da auch die Wege weiter werden, häufig Anfragen aus dem Eberswalder Bereich eintrafen, wurde beschlossen, in Eberswalde einen zweiten Standort des Kriseninterventionsdienstes zu eröffnen.
© BB-Express 1998
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© 2009 KID Barnim | ![]() |
http://www.krisenintervention-notfallseelsorge.de/pages/presse2.html | Last update: 08.06.2009 |
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